GAG Köln verordnet Mietern Raumtemperatur

Admin User
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Ein Geschäft mit Mobiltelefonen, Kühlgeräten, Ventilatoren und anderen Elektrogeräten, in dem sich einige Menschen befinden.

GAG Köln verordnet Mietern Raumtemperatur

Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG schreibt Raumtemperaturen für Mieter vor

Teaser: 20 Grad tagsüber, 17 Grad nachts: Die Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG hat die Heizung in fast allen ihren Wohnungen gedrosselt.

19. Dezember 2025, 18:25 Uhr

Die Kölner Wohnungsbaugesellschaft (GAG) hält die Heizleistung in nahezu allen ihren Wohnungen auch nach der Entspannung der Energiekrise auf niedrigem Niveau. Tagsüber werden weiterhin 20 Grad erreicht, nachts sinkt die Temperatur auf 17 Grad. Besonders ältere Mieter empfinden ihre Wohnungen inzwischen als unangenehm kalt – vor allem am Abend.

Die Entscheidung sorgt für Verärgerung bei Bewohnern wie Jürgen Eil und Karin Weiland. Sie kritisieren, dass die GAG sie vor der dauerhaften Umstellung nicht konsultiert habe und sie sich nun ignoriert und bevormundet fühlten.

Die Regelung war während der Energiekrise unter dem Motto „Gemeinsam durch die Energiekrise“ eingeführt worden. Damals drosselte die GAG die Heizung, um Energie zu sparen. Später beschloss der Vorstand, die niedrigeren Werte beizubehalten – mit der Begründung, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und die Heizkosten im Griff zu behalten.

Nur in speziellen Einrichtungen wie Demenz-Wohngruppen, Kindertagesstätten und Seniorenheimen liegen die Temperaturen etwas höher: bis zu 23 Grad tagsüber und 20 Grad nachts. Für die meisten Mieter gelten jedoch weiterhin die reduzierten Werte. Eil und Weiland, beide ältere Bewohner, leiden besonders unter den kühleren Abenden. Ein kürzlicher Besuch eines GAG-Technikers, der die Heizungsrohre ihres Hauses überprüfte, brachte zwar vorübergehend mehr Wärme – an der grundsätzlichen Regelung ändert das jedoch nichts.

Der Rechtsexperte Jakob Kreutzer nahm Stellung zum Streit. Er bestätigte, dass Vermieter lediglich Mindeststandards bei der Beheizung einhalten müssen und Mieter kein rechtlichen Anspruch auf höhere Temperaturen haben. Gleichzeitig kritisierte er, dass die GAG die Bewohner vor der dauerhaften Senkung nicht einbezogen habe.

Die Entscheidung der Wohnungsbaugesellschaft führt zwar zu niedrigeren Heizkosten, bedeutet für manche Mieter aber anhaltendes Unbehagen. Bewohner wie Eil und Weiland müssen sich weiter an die kühleren Bedingungen gewöhnen, während die GAG an ihrer Linie der Energieverantwortung festhält. Da es keine gesetzliche Verpflichtung gibt, die Temperaturen weiter anzuheben, wird die Regelung voraussichtlich bestehen bleiben.