Bundeswehr plant sechsmonatige Grundausbildung und diskutiert Rückkehr zur Wehrpflicht

Bundeswehr plant sechsmonatige Grundausbildung und diskutiert Rückkehr zur Wehrpflicht
Verteidigungsausschuss des Bundestags debattiert neues Wehrmodell mit Grundausbildung in sechs Monaten und möglicher Rückkehr zur Wehrpflicht
Der Verteidigungsausschuss des Bundestags hat kürzlich über ein neues Wehrmodell beraten, das unter anderem eine sechsmonatige, dezentrale Grundausbildung sowie eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht vorsieht. Dies steht im Zusammenhang mit den Plänen der Bundeswehr, ihre Truppe bis 2035 deutlich zu vergrößern.
Das neue Modell, das am 1. Juli 2025 in Kraft trat, sieht vor, dass auf Verlegungen zwischen Standorten verzichtet wird und alle Soldatinnen und Soldaten innerhalb von sechs Monaten ein einheitliches Ausbildungsniveau erreichen. Derzeit durchlaufen fast 200 junge Freiwillige diese überarbeitete Grundausbildung in der Lützow-Kaserne in Münster.
Der vom CDU-Abgeordneten Thomas Röwekamp geleitete Verteidigungsausschuss des Bundestags diskutierte diese Änderungen am 10. November 2025. Röwekamp setzt sich für eine allgemeine Musterung ein, um junge Menschen für den Wehrdienst zu gewinnen. Auffällig war, dass Verteidigungsminister Boris Pistorius an der Debatte nicht teilnahm.
Pistorius’ Entwurf für ein Wehrpflichtgesetz sieht vor, dass alle 18-Jährigen einen Online-Fragebogen ausfüllen sollen, um ihr Interesse am Militärdienst zu ermitteln. Ab 2027 wird die Teilnahme an der Musterungsuntersuchung verpflichtend sein. Sollte die Zahl der Freiwilligen die Rekrutierungsziele nicht erfüllen, könnte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden – möglicherweise verbunden mit einem Losverfahren unter jungen Männern. Am selben Tag besuchte der Minister die Lützow-Kaserne, um mit Truppen und Rekruten über die Neuerungen zu sprechen.
Das neue Wehrmodell zielt darauf ab, die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten zu standardisieren und möglicherweise die Personalstärke der Bundeswehr zu erhöhen. Angesichts der Expansionspläne bis 2035 prüft das deutsche Militär verschiedene Maßnahmen, um Personal zu gewinnen und zu halten – darunter auch die mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht.

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