Mordprozess nach 20 Jahren: Mann soll Homosexuellenhass und Diebstahl begangen haben

Admin User
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Ein Buch mit einem blauen Umschlag, das 'Gay Fables' heißt.

Homophobie? Prozess wegen Mord an einem Kellner vor 22 Jahren - Mordprozess nach 20 Jahren: Mann soll Homosexuellenhass und Diebstahl begangen haben

Ein 57-jähriger Mann aus Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis steht seit dieser Woche vor dem Landgericht Paderborn wegen des Mordes an seinem 29-jährigen Nachbarn in Bad Driburg, Ostwestfalen, im November 2003. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in der Anklage eine homophobe Tatmotivation sowie finanzielle Not als Beweggründe vor. Der Angeklagte, ein Handwerker, soll das Opfer in dessen Wohnung mieten überfallen, überwältigt und mit dem Kabel eines Staubsaugers erwürgt haben. Die Leiche wurde gefesselt und mit Strangulationsspuren in der Wohnung aufgefunden. Anfangs deutete vieles auf ein fremdenfeindliches oder homophobes Hassverbrechen hin. Um die Entdeckung der Tat zu verzögern, habe der Angeklagte das Auto des Opfers laut Anklage auf einem entfernten öffentlichen Parkplatz abgestellt. Mehr als zwei Jahrzehnte lang tappten die Ermittler im Dunkeln. Bereits 2003 und 2004 wurde ein DNA-Massenvergleich durchgeführt, doch erst Anfang 2025 führte eine erneute Reihenuntersuchung in Kombination mit modernen forensischen Methoden zum Durchbruch. Dem Angeklagten wird zudem vorgeworfen, die Geldbörse, das Handy und die Webcam des Opfers gestohlen zu haben – der Gesamtwert der Beute soll zwischen 100 und 150 Euro liegen. Der Prozess soll sich über acht weitere Verhandlungstage bis Januar 2026 erstrecken. Am ersten Prozesstag schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen. Ziel des Verfahrens ist es, die genauen Hintergründe und Motive der Tat aufzuklären und dem Opfer sowie seinen Angehörigen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.