Neue EU-Regel sorgt für Chaos bei Überweisungen – warum Banken jetzt stören

Neue EU-Regel sorgt für Chaos bei Überweisungen – warum Banken jetzt stören
Verwirrung in der Bankenbranche Banken überprüfen seit zwei Monaten den Namen des Empfängers vor einer Überweisung. Was die Sicherheit eigentlich verbessern sollte, verursacht nun auch Probleme.
2025-12-08T03:46:00+00:00 Finanzen, Banken- und Versicherungswesen
Verwirrung im Bankwesen
Teaser: Seit zwei Monaten prüfen Banken vor Überweisungen den Namen des Empfängers. Was eigentlich die Sicherheit erhöhen sollte, sorgt nun für Probleme.
8. Dezember 2025, 03:46 Uhr
Eine neue EU-Regelung verlangt von Banken, vor der Bearbeitung von Überweisungen zu prüfen, ob der Name des Empfängers mit der angegebenen IBAN übereinstimmt. Die Maßnahme soll Betrug verhindern, führt bei Kunden jedoch zu Verwirrung. Seit der Einführung vor zwei Monaten sorgen uneinheitliche Warnmeldungen und unklare Abläufe für Frustration.
Die Regel gilt zunächst für Überweisungen innerhalb der Eurozone und wird bis Sommer 2027 auf die gesamte EU ausgeweitet. Banken müssen den Namen mit der IBAN abgleichen – allerdings nur bei Transfers zwischen Girokonten, nicht bei Spar- oder Tagesgeldkonten.
Jede Bank nutzt dabei ihr eigenes System, um die Namensübereinstimmung zu bewerten, basierend auf Richtlinien des European Payments Council. Da die EU-Verordnung keine präzisen Vorgaben macht, interpretieren die Institute die Regeln unterschiedlich. Das führt zu abweichenden Fehlermeldungen und Verunsicherung bei den Kunden.
Exakte Übereinstimmungen sind selten, und selbst kleine Abweichungen – wie Abkürzungen oder fehlende Zweitnamen – lösen oft Warnungen aus. Besonders Unternehmen und Behördenüberweisungen sind betroffen, da hier häufig Namensvarianten vorkommen. Bei einer Nichtübereinstimmung erhalten Absender eine Warnung und müssen entscheiden, ob sie die Überweisung trotzdem durchführen.
Bei einer "teilweisen Übereinstimmung" wird meist der hinterlegte Name angezeigt, doch die Banken gehen damit unterschiedlich um: Manche erlauben die Überweisung mit Warnung, andere blockieren sie komplett. Verbraucherschützer raten, solche Hinweise ernst zu nehmen und IBAN sowie Empfängerdaten vor der Bestätigung direkt zu überprüfen.
Der neue Prüfprozess erhöht zwar die Sicherheit, schafft aber auch praktische Herausforderungen. Kunden müssen nun mit Verzögerungen und Unsicherheiten rechnen – besonders bei Überweisungen an Unternehmen oder öffentliche Stellen. Während die Regel schrittweise in der EU eingeführt wird, arbeiten die Banken weiterhin an der Optimierung ihrer Systeme.

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