Neues Buch 'Krise der Kritik?' stellt Neoliberalismus' Kritiker auf die Probe

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Neues Buch 'Krise der Kritik?' stellt Neoliberalismus' Kritiker auf die Probe

Der Aufstieg des Neoliberalismus und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft haben eine Vielzahl von Kritiken hervorgebracht – neben der systemischen Kritik entwickelte sich seit dem Nachkriegswirtschaftsboom auch eine Konsumkritik. Doch der Begriff "Neoliberalismus" könnte unser Verständnis des Kapitalismus als Ganzes einengen. Das neue Buch *"Krise der Kritik?" untersucht die Herausforderungen, vor denen die Kritiker des Kapitalismus und die Linke im neoliberalen Zeitalter stehen. Der Neoliberalismus als analytische Kategorie verklärt oft die Vergangenheit und stilisiert die 1960er- und 1970er-Jahre zu einem goldenen Zeitalter der Arbeitnehmerrechte und fairen Löhne. Diese fragmentierte Perspektive birgt die Gefahr einer unvollständigen Kritik, die sich allein auf den Neoliberalismus konzentriert, statt den Kapitalismus selbst zu hinterfragen. Der globale Sieg des Neoliberalismus seit den 1970er-Jahren lässt sich sowohl auf strukturelle Veränderungen des Kapitalismus als auch auf die intellektuelle Geschichte der neoliberalen Lehre zurückführen. Sozialdemokratische und linksliberale Akteure haben neoliberale Reformen vorangetrieben, während die Linke Schwierigkeiten hatte, eine wirksame Gegenoffensive zu starten. Der Wandel von der systemischen zur Konsumkritik ist dabei nicht ausschließlich dem Neoliberalismus zuzuschreiben, denn Elemente der Konsumkritik gab es bereits in früheren Kritikansätzen. Die Anthologie *"Krise der Kritik?" argumentiert, dass eine Auseinandersetzung mit den Schwächen der Neoliberalismus-Kritiker entscheidend ist, um gesellschaftliche Umbrüche zu verstehen. Zu den prominenten Gegnern der Neoliberalisierung zählen Joseph Stiglitz, Michel Foucault, Stuart Hall, Roman Köster und Patrick J. Deneen, die seit den 1980er-Jahren kritische Analysen und theoretische Einsichten beigesteuert haben. Das Buch *"Krise der Kritik?"* betont die Notwendigkeit einer theoretischen Auseinandersetzung mit der Wirtschaftskritik, um eine progressive Kapitalismuskritik zu formulieren. Zwar markierte die Gründung der *Partei des Demokratischen Sozialismus* (PDS) in den 1990er-Jahren keine Renaissance fundamentaler antikapitalistischer Opposition, doch verband sie identitätspolitische Forderungen mit keynesianischer Wirtschaftspolitik. Um den Neoliberalismus wirksam herauszufordern, muss die Kritik jedoch über ihn hinausgehen und den Kapitalismus als Ganzes in den Blick nehmen.

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