RAF-Prozess: Daniela Klette steht wegen Supermarkt-Überfalls vor Gericht

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Zwei Frauen in schwarzen Anzügen, eine sitzt auf dem Boden und hält eine Waffe, die andere steht und hält eine Waffe, mit einer dritten Frau in der Nähe, in einem Raum mit einem Stuhl, einer Toilette und einer hölzernen Tür.

Erinnerungslücken erschweren die Untersuchung im Klette-Prozess - RAF-Prozess: Daniela Klette steht wegen Supermarkt-Überfalls vor Gericht

In Deutschland steht derzeit ein Prozess im Zusammenhang mit einem bewaffneten Überfall auf einen Supermarkt in Bochum-Wattenscheid im Jahr 2006 an. Daniela Klette muss sich wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an dem Coup verantworten, den die Staatsanwaltschaft mit einer Reihe von Straftaten in Verbindung bringt, die sich über fast zwei Jahrzehnte erstreckten sollen. Der Fall ist nach Jahren der Ungewissheit wieder in den Fokus gerückt – viele zentrale Fragen sind jedoch weiterhin ungeklärt.

Der Überfall ereignete sich 2006, als zwei vermummte Männer den Supermarkt stürmten und mit etwa 160.000 Euro flüchteten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei den Tätern um Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub handelte, die bis heute verschwunden sind. Klette wird verdächtigt, ihnen als Teil der Rote Armee Fraktion (RAF) bei der Finanzierung ihres Untergrundlebens zwischen 1999 und 2016 geholfen zu haben.

Zwei Zeugen haben widersprüchliche Aussagen zu einem verdächtigen Auto in der Nähe des Tatorts gemacht. Ein 68-Jähriger erinnerte sich an ein Auto, das in der Nähe eines Notausgangs geparkt war, konnte später aber keine genauen Angaben mehr machen. Ein weiterer Zeuge, 72 Jahre alt, bemerkte ein Auto mit beschlagenen Scheiben an derselben Stelle und bezeichnete dies als ungewöhnlich. Beide räumten ein, dass ihre Erinnerungen nach fast 20 Jahren verblasst seien.

Der Prozess, der voraussichtlich bis Mitte 2025 dauern wird, umfasst auch einen nicht namentlich genannten 19-Jährigen, dem ein separater Supermarktdiebstahl in derselben Gegend vorgeworfen wird. Die Identität dieser Person bleibt geheim, doch sie soll in Kürze vor Gericht aussagen.

Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe während ihrer kriminellen Serie insgesamt über 2,7 Millionen Euro erbeutet hat. Staub und Garweg wurden jedoch nie aufgefunden – ihr Verbleib ist bis heute unbekannt.

Während die Staatsanwaltschaft versucht, die Ereignisse von vor fast zwei Jahrzehnten zu rekonstruieren, bleiben die Zeugenaussagen uneinheitlich, und das Schicksal von Klettes mutmaßlichen Komplizen ist weiterhin ungeklärt. Der Fall verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Aufklärung von Straftaten viele Jahre nach ihrer Begehung verbunden sind.