Totensonntag: Warum im Stadion plötzlich Stille statt Hymne herrschte

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Ein Innenblick in eine Kirche mit einem heiligen Kreuzsymbol an der Wand, Buntglasmalereien und einem hölzernen Objekt auf der rechten Seite, wobei der untere Teil des Bildes dunkel ist.

Totensonntag: Warum im Stadion plötzlich Stille statt Hymne herrschte

Totensonntag: Stille statt Stadionhymne – wie ein Feiertag den Fußball beeinflusst

Letzten Sonntag beging Deutschland den Totensonntag, den evangelischen Buß- und Bettag. In Nordrhein-Westfalen galt dabei ein strenges Veranstaltungsverbot bis 18 Uhr – mit ungewöhnlichen Folgen: Bei einem Fußballspiel blieb es vor dem Anpfiff still, was die Frage aufwirft, wie zeitgemäß diese Tradition heute noch ist.

Der Totensonntag ist ein Tag der Besinnung, und in Nordrhein-Westfalen herrscht bis zum Abend eine gesetzliche Ruhepflicht. Öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, darunter auch Musik bei Sportevents, sind untersagt. Als die U23-Mannschaft des VfL Bochum am Sonntagabend um 18 Uhr gegen den FC Gütersloh antrat, wurde auf die sonst übliche Stadionhymne verzichtet: Herbert Grönemeyers „Bochum“ ertönte nicht – aus Rücksicht auf die Feiertagsregeln.

Das Unterhaltungsverbot bis 18 Uhr prägte den vergangenen Sonntag – von Fußballspielen bis zu Nachrichten. Während die Bräuche des Totensonntags weiterleben, wird zugleich diskutiert, welchen Stellenwert sie in einer säkularen Gesellschaft noch haben. Die Einschränkungen zeigen, wie religiös geprägte und staatliche Vorgaben bis heute den Alltag beeinflussen.