Junge CDU/CSU-Abgeordnete drohen mit Blockade der Rentenreform wegen Kosten und Gerechtigkeit

Peer Steinbrück: "Ich finde diese Rentenreform skandalös" - Junge CDU/CSU-Abgeordnete drohen mit Blockade der Rentenreform wegen Kosten und Gerechtigkeit

Eine Gruppe junger CDU/CSU-Abgeordneter, bekannt als die "Junge Gruppe", droht im Bundestag die Rentenreform der Regierung zu blockieren. Die von 18 unter 35-jährigen Mitgliedern angeführte Gruppe argumentiert, die Reform sei ungerecht gegenüber den jüngeren Generationen. Unterdessen hat der ehemalige SPD-Minister Peer Steinbrück die Pläne scharf kritisiert und als "Skandal" bezeichnet. Die für Oktober 2025 geplante Rentenreform soll aus Steuergeldern finanziert werden – nicht aus Beiträgen von Arbeitnehmern oder Arbeitgebern. Die "Junge Gruppe" lehnt insbesondere die Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent ab, vor allem die Regelung, wonach es ab 2031 einen Prozentpunkt höher bleiben soll. Sie schätzen, dass dies zwischen 2032 und 2040 mindestens 114 Milliarden Euro kosten werde. Steinbrück, ehemaliger Bundesfinanzminister, wendet sich gegen die Ausweitung der Mütterrente, die seiner Meinung nach "perverse Wirkungen" habe und keine soziale Gerechtigkeit fördere. Er hält die Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors für einen Fehler und bemängelt, dass die Reform nicht generationengerecht sei. Der aktuelle Rentenbeitragssatz liegt bei 18,6 Prozent. Die Rentenreform, die teure Wahlversprechen von SPD und CSU umfasst, stößt auf massiven Widerstand. Die "Junge Gruppe" droht mit einem Veto gegen den Entwurf, was die Koalition ihre Mehrheit kosten könnte. Steinbrücks Kritik erhöht den Druck zusätzlich – der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung ist mit 127,8 Milliarden Euro bereits der größte Einzelposten im Haushaltsentwurf für 2026.