Familienbetrieb AGS setzt auf ‚Made in Germany‘ – trotz globaler Konkurrenz und Kostendrucks

Familienbetrieb AGS setzt auf ‚Made in Germany‘ – trotz globaler Konkurrenz und Kostendrucks
AGS Automation Greifsysteme Schwope GmbH: Familienunternehmen setzt auf 'Made in Germany' – trotz günstigerer Alternativen im Ausland
Das in Herkenrath ansässige Familienunternehmen AGS Automation Greifsysteme Schwope GmbH produziert weiterhin in Deutschland – obwohl die Verlagerung ins Unternehmensregister kostengünstiger wäre. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Greifsystemen für robotergestützte Montagelinien spezialisiert und beliefert Branchen von der Automobilindustrie bis hin zu Abfüllanlagen. Mit dieser Entscheidung unterstreicht das Unternehmen sein Bekenntnis zu regionalen Arbeitsplätzen und Nachhaltigkeit statt zu reiner Kostenoptimierung.
Die Familie Schwope, mittlerweile in der dritten Generation, setzt dabei auf konkrete Maßnahmen statt auf symbolische Öko-Zertifikate. Statt Geld in Greenwashing-Siegel zu investieren, pflanzte das Unternehmen 3.000 Bäume auf Flächen, die durch Borkenkäferbefall geschädigt waren.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in die Kindheit von Geschäftsführer Marc Schwope zurück, der schon früh von mechanischen Bauteilen fasziniert war. Diese Leidenschaft prägte später das Geschäftsmodell von AGS: modulare, langlebige Komponenten, die sich flexibel einsetzen lassen. Heute kommen die Greifsysteme des Unternehmens weltweit zum Einsatz – sie heben Formteile, transportieren Bauteile und sortieren Verpackungen in Fabriken auf der ganzen Welt.
René Schwope, der das Unternehmen in dritter Generation führt, bringt Fachwissen als Mechatronik-Techniker, staatlich geprüfter Ingenieur und Technischer Betriebswirt mit. Sein Fokus auf Nachhaltigkeit führte zu Veränderungen wie dem Verzicht auf energieintensive Verfahren, etwa das Anodisieren. Doch wirtschaftliche Zwänge und zurückhaltende Investitionen der Kunden machen es kleinen Betrieben wie AGS schwer, solche Initiativen umzusetzen.
Obwohl 30 Prozent des Umsatzes aus Exporten stammen, bleibt die Familie Schwope ihrer lokalen Produktion treu. Ein Besuch in hochautomatisierten Fabriken in China bestärkte sie sogar in ihrer Entscheidung, in Deutschland zu bleiben. Ihr Argument: Nachhaltigkeit und regionale Fertigung brauchen politische Unterstützung, um langfristig bestehen zu können.
Statt auf teure Öko-Zertifikate zu setzen, handelte AGS konkret: Die 3.000 gepflanzten Bäume in Herkenrath tragen zur Renaturierung von durch Borkenkäfer zerstörten Flächen bei. Die weltweit eingesetzten Greifsysteme – etwa in der Automobilindustrie – beweisen, dass auch kleine Betriebe international konkurrenzfähig sein können.
AGS balanciert weiterhin zwischen globaler Nachfrage und lokalen Werten. Während ihre Greifer in Fabriken auf der ganzen Welt im Einsatz sind, bleibt die Produktion in Deutschland. Durch Energieeinsparungen und Aufforstung zeigt das Unternehmen, wie kleine Betriebe Nachhaltigkeit umsetzen können – selbst unter wirtschaftlichem Druck.
Die Zukunft von AGS hängt dabei sowohl von der Kundennachfrage als auch von politischer Unterstützung ab. Ohne diese könnte es immer schwieriger werden, Arbeitsplätze zu sichern und die ökologische Bilanz zu verbessern.

Familienbetrieb AGS setzt auf ‚Made in Germany‘ – trotz globaler Konkurrenz und Kostendrucks
3.000 Bäume statt Greenwashing, globale Kunden trotz regionaler Fertigung. Wie ein Familienunternehmen beweist, dass ‚Made in Germany‘ mehr ist als ein Label.

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